„Bitte hier die Schuhe ausziehen und dabei nicht mehr den gefliesten Boden berühren…“, hieß es. Die evangelischen Schüler und Schülerinnen der siebten Jahrgangsstufe ließen sich von diesem Wunsch nicht beirren und betraten gespannt den Gebetsraum, wo sie nicht auf Bänken, sondern auf dem bunten Teppichboden Platz nahmen.

Der Unterrichtsgang in die Moschee in Miltenberg am Dienstag, 11.07.2017, wurde von dem Imam und Fr. Altinsoy liebevoll gestaltet. Nach einem Kurzfilm mit allgemeinen Informationen über die Moschee und die Riten, die Muslime und Muslima vor Betreten des Gebetraums vollziehen, luden der Imam und Fr. Altinsoy dazu ein, offene Fragen zu klären.

Schnell entwickelte sich ein lebendiger Dialog. Die Schüler und Schülerinnen brachten ihr Vorwissen aus dem Unterricht vorbildlich mit ein und wollten wissen: „Glauben Muslime auch, dass Abraham Stammvater für Christen und Muslime sein könnte?“, „Welche arabischen Buchstaben finden sich an der Gebetsnische?“ und „Warum muss man sich vor dem Gebet waschen?“. Durch den sehr offenen und ehrlichen Dialog gab es nichts, das unbeantwortet blieb.

Nach dem Gespräch lud Fr. Altinsoy noch auf einen türkischen Tee in den Aufenthaltsräumen unterhalb der Moschee ein, was die Klasse 7ABCD dankbar annahm. Wenn auch vor dem Besuch in der Moschee zum Teil etwas skeptisch, waren sich danach alle einig, dass es sich gelohnt hat: „Ich fand es echt spannend.“ Und „Das war cool!“ war der O-Ton der Schüler und Schülerinnen.

Schön, wenn die interreligiöse Begegnung so gelingt. Herzlichen Dank an Fr. Altinsoy und den Imam der Moschee in Miltenberg.

Lea Rose

Alles anders – und doch irgendwie ähnlich: Besuch der evangelischen siebten Klasse in der Moschee Miltenberg
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