Was ist Cybermobbing?

Cybermobbing ist das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel – über einen längeren Zeitraum. Cybermobbing findet meist im Internet statt, zum Beispiel durch E-Mails, im Chat, in sozialen Netzwerken, sogenannten Communities oder mit dem Handy. Oft handelt der Täter anonym, so dass das Opfer nicht weiß, von wem die Angriffe stammen. Ein andere Begriff für Cybermobbing ist Cyberbulling (engl. bulling: tyrannisieren, einschüchtern, schikanieren)

Projekt einer Ethikgruppe: 10 Gebote des Internets/ Cybermobbing – nicht an unserer Schule!

Welche Folgen hat Cybermobbing für das Opfer?

Zunächst ist Mobbing auch dadurch wirksam, dass die Opfer das „Problem“ erst einmal bei sich selbst suchen, und dies oft über längere Zeit. Nur selten informiert ein Schüler oder eine Schülerin eine Lehrkraft oder erzählt den Eltern, was tagtäglich in der Schule, auf dem Schulweg oder in der Freizeit passiert.

Die Folgen können von Kind zu Kind verschieden sein, aber sie wirken sich meist auf die gesamte Persönlichkeit des Opfers aus. Folgende Bereiche können betroffen sein:

  • Psychische Schädigungen, zum Beispiel:
    Verlust des Selbstvertrauens, (Ein-) Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Angstzustände, Depressionen
  • Psychosomatische Reaktionen, zum Beispiel:
    Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Albträume, Schlafstörungen
  • Sonstige Reaktionen, zum Beispiel:
    Leistungsrückgang, häufige Fehltage durch Krankheitstage oder Schwänzen, Rückzug aus sozialen Bezügen, Suizidgedanken bis hin zum Suizidversuch

Wie erkenne ich, dass mein Kind betroffen ist?

Warnende Anzeichen, Sie sollten aufmerksam werden, wenn Ihr Kind:

  • immer weniger aus der Schule erzählt,
  • einen ungewöhnlichen Widerstand gegen den Schulbesuch leistet,
  • sich immer häufiger krankfühlt (Magenbeschwerden, Übelkeit, Kopfschmerzen) und dadurch nicht in die Schule muss
  • immer häufiger die Schule schwänzt,
  • sich im häuslichen Umfeld isoliert,
  • plötzliche Verhaltensänderungen gegenüber nahe stehenden Personen, wie Eltern, Geschwistern oder engen Freunden zeigt,
  • eine anhaltenden depressive oder aggressive Stimmung zeigt,
  • unter generellen Stresssymptomen wie Schlaf- und Essstörungen, Nervosität oder hohe Ängstlichkeit leidet,
  • sich häufig verletzt, diese Verletzungen teilweise unbegründet von Ihrem Kind bleiben oder sie eventuell auch vor Ihnen versteckt,
  • häufig beschädigte Gegenstände zum Beispiel kaputte Schultasche, zerrissene Sportkleidung usw. mit nach Hause bringt,
  • gefährliches Verhalten oder gegen die Normverhalten aufweist, um Mitschüler zu beeindrucken und dadurch der Rolle als Mobbingopfer entfliehen will
Behutsam vorgehen!

Viele Kinder haben Angst, mit ihren Eltern über Mobbing zu sprechen, da sie denken, dass ihre Eltern erst mal alles falsch verstehen… Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind! Sie sollten Ihr Kind gezielt behutsam auf die Situation oder auf sein Verhalten ansprechen. Machen Sie ihm klar, dass die Situation nur schlimmer wird, wenn es nicht darüber spricht.

Was kann ich tun, wenn mein Kind das Opfer ist?

  • Allgemeine Rechtslage:
    Attacken im Internet betrifft im Allgemeinen die Tatbestände der Paragraphen §§ 185 – 187 StGB und §§ 201/201 a StGB und können bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden.
  • Beweissicherung:
    Sichern Sie alle Beweis: speichern Sie SMS- bzw. MMS-Nachrichten auf dem Handy, führen Sie einen Screenshot (=dabei wird ein Bildschirmabdruck mit Hilfe der „Druck-Taste“ erstellt) am Computer aus, speichern sie den ICQ-Gesprächsverlauf, Bilder und Mails mit unangenehmen Nachrichten. Kinder müssen wissen, wie man Kopien von unangenehmen Nachrichten und Bildern erstellt. Die Beweise können helfen anderen (z. B. Internetanbietern, Webseitenbetreibern, Mobilfunkanbietern, Polizei, dem Täter) zu zeigen, was passiert ist.
  • Fakten sammeln:
    Ein genaues Protokoll über die Vorfälle erleichtern die Möglichkeit den Täter oder die Täter zu ermitteln. Lassen Sie sich auch vom Kinderarzt eventuelle Krankheitssymptome bestätigen.
  • Die Schule informieren:
    Mobbing findet nicht im Klassenraum sondern zwischen den Unterrichtsstunden, auf dem Pausenhof oder auf dem Schulweg statt. Sprechen Sie deshalb mit dem Klassen- oder Vertrauenslehrer. Vereinbaren Sie konkrete Schritte und einen Zeitrahmen. Bleibt dies ohne Ergebnis, bleiben Sie am Ball.
  • Der letzte Schritt:
    Drastisch, aber gerade bei schweren körperlichen Attacken ratsam – der Gang zur Polizei.

Wie wichtig ist mir mein Kind – Was kann ich präventiv tun?

  • Nehmen Sie Ihr Kind ernst!
  • Sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber!
  • Erziehen Sie Ihr Kind dazu, dass es aktiv mit solchen Übergriffen auf seine Privatsphäre umgeht und sich nicht zurückzieht. Gehen Sie offen mit diesem Thema um und sprechen Sie darüber.
    Auch Vorfälle im Freundeskreis sollten nicht übersehen werden.
  • Sperren Sie den „Cyber-Bully“!
  • Die meisten verantwortlichen Websites und Anbieter bieten die Möglichkeit, jemanden, der sich schlecht verhält, zu sperren oder zu melden. Informieren Sie Ihre Kinder über diese Möglichkeiten, sie sind nicht umsonst da.
  • Bei schülerVZ kann man mit einem Klick die Funktion „Nutzer ignorieren“ aktivieren.
    Bei ICQ kann über Hauptmenü > Einstellungen und Sicherheit > Liste „Ignorieren“ > Namen aus der Kontaktliste per Drag&Drop in die Liste ziehen.
  • Als letzten Ausweg die Kontakte, wie Mailadresse- oder Handynummer ändern, um unerwünschten Kontakt zu vermeiden.
  • Ihr Kind sollte nicht auf Mobbingattacken antworten!
  • Eine Reaktion ist genau das, was der „Cyber-Bully“ von Ihrem Kind erwartet, er fühlt sich so bestätigt. Sollten die Nachrichten nicht aufhören, sollte ein neuer Email-Account unter neuem Namen eröffnen werden.
  • Lassen Sie Ihr Kind im Internet nicht allein!
  • Nehmen Sie aktuelle Ereignisse als Anlass, das Thema „Internetgefahren“ mit Ihrem Kind gezielt zu besprechen und weisen Sie es auf mögliche Probleme und Konsequenzen hin.
  • Über spezielle Internetfilter können Sie den Zugang regulieren und nachvollziehen.
  • Legen Sie einen Internetverhaltenskodex mit Ihrem Kind fest!
    „Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg‘ auch keinem andern zu!“
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